Einen eindrucksvollen Cocktail aus Philosophie und Wirtschaft erlebten die Zuschauer des digitalen T-Breakfast am 01. September 2020. Denn der Wirtschaftsphilosoph Anders Indset hat im Gespräch mit Maria Zesch (CCO Business & Digitalization Magenta Business) und Andreas Bierwirth (CEO Magenta Telekom) seine Sicht der Arbeitswelt von heute und morgen aufschlussreich dargelegt.

Der gefragte Keynote Speaker und Sparringspartner für CEOs und Führungskräfte erläuterte anschaulich, wie der Mensch gerade jetzt zum Gestalter des Wandels werden könne, wenn er die zu lösenden Probleme genau identifizieren und beschreiben lerne. In der Technologie liege seiner Meinung nach das Potential für neue Geschäftsmodelle, da sich mit ihr die Probleme der Menschen nachhaltig lösen lassen. Die Zukunft der Arbeit wird aus Sicht von Anders Indset von lebenslangem Lernen, Kollaboration, Kooperation und kritischem Hinterfragen geprägt sein. Das Projekt wird der neue Chef und Unternehmen werden mit starken Partnern an ihrer Seite zukünftig besser wachsen können.

Wirtschaft heute & morgen: „Unser Denken ist infiziert.”

Um die teilweise unkonventionellen Thesen von Anders Indset verstehen zu können, musste man als Zuschauer des T-Breakfast seine Weltsicht besser kennen lernen. Bereits zu Beginn der Gesprächsrunde veranschaulichte der Wirtschaftsphilosoph daher seine Sichtweise der Ökonomie von heute und morgen. Anhand einzelner Statements möchten wir einen kleinen Einblick in seine zukunftsweisenden Denkanstöße geben:

„Eine Krise erkennt man an der Diagnose.”

Durch die Corona-Krise wurden die Menschen wachgerüttelt und sind gleichzeitig erstarrt, denn die individuelle Freiheit und Selbstverwirklichung wurde ihnen zu einem spürbaren Teil genommen. Erst, wenn die Krise aufgearbeitet wird, lassen sich Lösungen finden. Es braucht jetzt die Kraft und den Willen, aufzustehen und die Welt neu aufzubauen.

„Es ist gut, dass wir heute über Arbeit sprechen und nicht über New Work.”

Um Lösungen zu finden, muss in einem ersten Schritt ganz klar definiert werden, über was gesprochen wird. Denn nur anhand eindeutiger Begrifflichkeiten ist gewährleistet, dass die Menschen verstehen, wie die Welt funktioniert bzw. in Zukunft funktionieren kann.

„Unsere Krise beruht auf unserem 50-jährigen Nickerchen.”

Die heutige Krise ist nicht vergleichbar mit dem schwarzen Tod, dem 2. Weltkrieg oder der spanischen Grippe. Diese Krise beruht darauf, dass Menschen und Unternehmen seit den 1970ern vor allem ihre Stärken gestärkt, ihre Schwächen aber vernachlässigt haben. Absolutheiten, d.h. das Denken in Schwarz und Weiß, bestimmte zu lange das menschliche Handeln, dabei ist die Welt doch bunt.

„Die Corona-Krise ist verdammt ehrlich.”

Geschäftsmodelle, die vor 50 Jahren keine Daseinsberechtigung hatten, haben diese heutzutage erst recht nicht. Unternehmen, die keinen Wert stiften, sind überflüssig, denn sie lösen keine Probleme.

„Das einmalige Produkt ist nicht mehr wettbewerbsfähig.”

Statt wie die vergangenen 50 Jahre Produkte “nur” in andere Länder zu verschicken, muss der Fokus in Zukunft darauf liegen, Modelle in die Unendlichkeit zu denken. Unternehmen müssen neue Wege gehen, um endliche Ressourcen unendlich wiederverwendbar zu machen.

„Wir müssen lernen Ketten unendlich zu denken”, so Anders Indset. Seiner Meinung nach wurde Globalisierung bisher falsch verstanden und hat daher zu wenig innovativen Ergebnissen geführt. Trotz der Angst, die mit der Krise einhergehe, erfordere es jetzt die Bereitschaft der Unternehmen, eine Turbo-Globalisierung anzustreben und sich dabei vor allem auf den digitalen Bereich zu konzentrieren. Der Schlüssel liege in der Q-Economy bzw. Quantenwirtschaft, um die Zukunft der Arbeit gewinnbringend zu verwirklichen (vgl. gleichnamiges Buch Quantenwirtschaft: Was kommt nach der Digitalisierung?).

„Das Projekt ist der neue Chef” – Zukunftstipps für Unternehmen

Die drei Gesprächspartner waren sich besonders darin einig, dass der Fokus der neuen Arbeitswelt auf dem Projekt liege. Folgende Tipps haben sie für Unternehmen, um sich auf den Herbst und generell die Zukunft vorzubereiten:

1. Ermöglichen Sie agiles und flexibles Arbeiten.

2. Positionieren Sie das Projekt in der Mitte Ihrer unternehmerischen Tätigkeiten.

3. Reduzieren Sie Hierarchien und begegnen Sie Ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe.

4. Binden Sie Mitarbeiter noch stärker ein und fragen Sie sie um Rat.

5. Schaffen Sie als Führungskraft den passenden Rahmen für gewinnbringenden Austausch.

6. Belohnen Sie Input statt nur das, was herauskommt.

7. Stärken und unterstützen Sie die Eigenverantwortlichkeit Ihrer Mitarbeiter.

8. Ziehen Sie junge Talente mit der neu gewonnen Freiheit und Flexibilität an.

9. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern auch in Krisenzeiten.

10. Lassen Sie Fehler zu, und gestehen Sie sich diese ein, auch wenn sie von Führungskräften begangen werden.

Mit den Worten von Anders Indset gesprochen: „Freiheit führt zu guten Ergebnissen, wenn den Mitarbeitern Vertrauen entgegengebracht wird.” Aus Sicht des Wirtschaftsphilosophen ist es Zeit, die Arbeitswelt der Zukunft neu und besser zu gestalten, sie zu biegen und so zu verwirklichen, wie sie am besten zu den heutigen und zukünftigen Bedürfnissen passt.

Home Office wird (k)ein Teil der neuen Arbeitswelt sein

Vorhersagen, wie die Welt und Arbeit der Zukunft aussehen werden, sind nicht einfach. So geht Anders Indset eher von einer Art Gegenbewegung zum Home Office aus, da die Mitarbeiter irgendwann den Kontakt zu ihren Kollegen wieder verstärkt suchen und dem privaten Raum entfliehen wollen.

Nach Einschätzung von Andreas Bierwirth hingegen wird die arbeitende Bevölkerung nicht mehr zurück in die alte Welt mit festen Büroplätzen, unsinnigen Meetings und langen Anfahrtswegen zurückkehren. Stattdessen werde es zu einer immensen Werteverschiebung kommen, da der Einzelne plötzlich Zeit habe, sich auf seine Projekte zu konzentrieren und die neu gewonnene Freiheit auch eine neue Ausgeglichenheit mit sich bringe.

Reaktionismus ist menschlich, aber auch gefährlich

Wie Anders Indset während des T-Breakfast erläutert, haben viele Menschen ihr Vertrauen in die bestehenden Systeme wie Bildung, Wirtschaft oder Politik verloren. Sie spüren, dass vieles auseinanderbricht und antworten teilweise in Form eines durchaus menschlichen Reaktionismus. Denn dort, wo Gefahr droht, möchte man diese schnell beseitigen.

Die Konsequenz aus solch reaktionärem Verhalten sind allerdings gefährliche Entwicklungen, wie sie momentan in den USA zu beobachten sind, sowie eine Spaltung der Gesellschaft in diejenigen, die dem System noch vertrauen und jenen, die sich gegen gesetzte Maßnahmen wehren. Der richtige Weg, so Anders Indset, liege stattdessen darin, das Problem genau zu durchdenken, es zu verstehen und dann eine adäquate Lösung zu finden.

Neue Wege mit Digitalisierung einschlagen

Für Maria Zesch ist Digitalisierung in erster Linie eine Effizienz-Hilfe, mit der Prozesse automatisiert und Ressourcen sowie Kosten gespart werden, um sich stattdessen auf Kernaufgaben konzentrieren zu können. Auf diesem Weg lassen sich ganz neue Geschäftsmodelle verwirklichen, beispielsweise ein voll funktionsfähiges und produktives Callcenter im Home Office wie bei Magenta Business seit März 2020.

In Andreas Bierwirths Augen war Digitalisierung schon immer ein Instrument, um Menschen zusammenzubringen. In der Corona-Krise hat zum Beispiel die Videotelefonie dafür gesorgt, dass der Kontakt zu den Großeltern aufrecht gehalten und Vereinsamung vorgebeugt werden konnte. Viele Nutzer haben mittlerweile die Scheu vor der Kamera abgelegt und sich mit der Bedienung vertraut gemacht. Für den erfahrenen Geschäftsführer sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um neu zu überlegen, wie Digitalisierung uns optimal helfen könne.

Anders Indset räumt ein, dass Technologie natürlich gut und schlecht sein kann. Corona habe allerdings gezeigt, dass die Menschen alles lernen können. Vom Brotbacken über Yoga bis hin zur neuesten Technologie. Besonders Kleinunternehmen und KMUs bräuchten Ökosysteme und Partner, um digitale und andere Projekte umzusetzen. Sich selbst müssen sie die Frage stellen, welche Probleme sie haben und wie Digitalisierung diese lösen könne.

Mit Magenta Business gut durch den Herbst kommen

Als Partner für Unternehmen jeder Größe bietet Magenta Business seinen Kunden vielseitige Unterstützung bei der Bewältigung neuer Herausforderungen an. Um es mit den Worten von Maria Zesch zu sagen: “Wir sehen es als unsere Verpflichtung, Unternehmen und Konsumenten zu unterstützen.” Magenta Business bietet unter anderem Hilfe und Beratung bei der Umsetzung von IoT-Projekten an. So wurde erst kürzlich ein Condition Monitoring Device für die Messung der Luftqualität entwickelt, sodass Klassenzimmer oder Büroräume optimal gelüftet werden können. Der Telekommunikationsanbieter macht das Internet of Things alltagstauglich für das Geschäftsleben und unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihrer Prozessdigitalisierung.

Da sich momentan viele HR-Leiter mit ungelösten Problemen wie digitalen Onboarding-Prozessen konfrontiert sehen, stehen die Kundenberater von Magenta Business hier beratend und unterstützend zur Verfügung. Ebenso bei der professionellen Verwendung von Collaboration Tools, Fördertöpfen für Digitalisierungsprojekte oder der Optimierung von Arbeitsabläufen im Home Office oder Hotel- und Gastgewerbe.

Maria Zesch wandte sich während der T-Breakfast Gesprächsrunde immer wieder an die Zuschauer, um sie dazu einzuladen, das Gespräch mit ihr und ihren Kollegen von Magenta Business zu suchen. Denn man wolle gemeinsam mit Unternehmen innovative Lösungen finden, um mithilfe von Digitalisierung die Arbeit der Zukunft neu zu durchdenken und zu gestalten.

Fazit: Inspiration und Praxisnähe mit Blick auf die Zukunft

Auf dieser inspirierenden Reise zwischen philosophischen Denkanstößen und praxisnahen Handlungsvorschlägen für Unternehmen konnten die Zuschauer dieses T-Breakfast einen kurzen Blick auf die Arbeitswelt von morgen werfen. Wie genau die Menschen ihre Gestaltungsfreiheit einsetzen werden, bleibt mit Spannung abzuwarten. Sicher ist in jedem Fall, dass sie sich ihren Ängsten und Herausforderungen stellen müssen und dass die Digitalisierung sowie starke Partner ihnen dabei helfen werden, neue, innovative Wege zu gehen. Um es noch ein letztes Mal mit den Worten von Anders Indset zu sagen: „Technologie ist die Antwort auf alles, wenn wir das Problem verstehen.”