Zehn innovative junge Unternehmen präsentierten im Finale der IoT-Challenge ihre Lösungen einer vielfältig erfahrenen Jury. Die breite Anwendungspalette von Logistik, Gebäudemanagement, Pflege, Tourismus oder Energieversorgung zeigte deutlich: Das Internet of Things ist ein Treiber von Innovation, oft steht auch der Klimaschutz im Fokus. Die Top 3 Platzierten erhalten zusätzlich zu Geldpreisen den Zugang zum IoT-Portfolio und Expertenwissen von Magenta Business.

Preise im Wert von 22.500 Euro

IoT-Projekte, basierend auf Mobilfunktechnologie mit Potenzial zur internationalen Vermarktung – so lautete die IoT-Challenge von Magenta Business und 32 Unternehmen hatten sich dafür beworben. Die zehn Besten schafften es ins Finale, wo sie in 3,5 Minuten Pitch Time und 2,5 Minuten Q&A der Jury ihre Lösungen präsentierten.

Die Gewinne für die Plätze eins bis drei haben einen Wert von insgesamt 22.500 Euro, der sich aus Geldpreisen und der IoT-Expertise von Magenta Business zusammensetzt. Pandemiebedingt fand das Finale online statt, einzig Moderator Christian Traunwieser und die Jury saßen im Studio des T-Center – natürlich unter Einhaltung der aktuellen Covid-Regeln.

Hochkarätige Jury

Die vierköpfige Jury umfasste Sara Grasel, Chefredakteurin vom Startup-Magazin „brutkasten“, Sandra Stromberger, Initiatorin von „Industry meets Makers“, Diego del Pozo, Geschäftsführer von der Agentur „Tunnel23“ und Volker Libovsky, CTIO (Chief Technology & Information Officer) von Magenta Telekom.

Die Jury der IoT-Challenge 2021

Zu Beginn der Veranstaltung gab die Jury einen kurzen Überblick über den Stand von IoT-Lösungen und die Herausforderungen für Innovatoren in Österreich.

Für Grasel ist die größte Herausforderung derzeit der Zugang zum Markt, der hohe Erklärungsbedarf bei neuen und innovativen Produkten, sowie längere Entwicklungszeiten bei Hardwarebasierten Start-Ups.

Diego del Pozo empfahl in Zeiten laufender Veränderung, sich immer wieder die eigene Strategie anzuschauen und sich zu fragen: „Wo geht es hin“?

Die Macher in Österreich sind für Sandra Stromberger eine sehr heterogene Gruppe, von Individualisten über ganze Studiengänge, Bastler, die handwerklich tätig sind, bis zu Start-Ups, die frühzeitig auf neue Technologien wie IoT setzen.

Zum Stichwort IoT verwies Volker Libovsky auf die frühzeitigen Initiativen von Magenta Telekom für eine IoT-Infrastruktur.

Deep Dive IoT

Vor der Präsentation der Finalisten brachte Michal Lagan, Senior Manager IoT & Key Account Management bei Magenta Telekom, einen Einblick in die Welt des Internet of Things von Magenta Business und begann mit einem Zitat: „IoT ist wie der Ozean. Es stellt sich nicht die Frage, ob genug Wasser darin ist, sondern wie man das Wasser ausschöpfen kann.“

Magenta Telekom kann als einiger Anbieter sowohl ein NB-IoT als auch ein LTE-M Mobilfunknetz vollflächig in Österreich zur Verfügung stellen. Partner und Unternehmen können mit der Connectivity Plattform und dem IoT Hub Geschäftslösungen entwickeln. Darüber hinaus werden auch Gesamtlösungen angeboten.

Im Anschluss stellte er die Gewinne vor: Die Preisträger der Plätze eins bis drei werden die Connectivity Plattform und den IoT Hub ein Jahr nützen können, unterstützt durch Experten von Magenta Business. Zusätzlich werden ihnen kostenlos SIM-Karten zur Verfügung gestellt. Der Erstplatzierte gewinnt ein Preisgeld von €5000 und einen strategischen Workshop mit Tunnel123, die nachfolgenden Plätze erhalten €3000 bzw. €2000.

Lagan erklärte abschließend die Bewertung nach dem Schulnotensystem zu fünf gleichgewichteten Kriterien:

  • Technischer Reifegrad der Lösung
  • Einsatz von Mobilfunktechnologien
  • Nutzen für die Zielgruppe
  • Marktchancen und Entwicklungspotenzial
  • Gesamteindruck – Verständlichkeit und Erläuterung der Lösung während der Präsentation

Die Pitches: 3 innovative Gewinner-Start-Ups und ihre IoT-Projekte

1. Platz: TeDaLoS

TeDaLoS, die intelligente, schnelle und einfache Cloud-Lösung für permanente Lagerstandsüberwachung aus der Ferne, wurde bei der großen IoT-Challenge von Magenta mit dem Goldpreis dotiert.

Die neuartige Lösung setzt mit IoT-Sensoren, integrierter Kommunikation und Automatisierung genau dort an, wo Inventuren noch manuell erfasst werden und erstellt einen digitalen Zwilling stückgenauer Materialmengeninformation. Die Daten sind unternehmensübergreifend abrufbar.

Die drahtlosen Sensoren können ganz einfach ohne Techniker an den Lagerort gelegt oder nachgerüstet werden – unabhängig von Materialtypus. Die Lösung funktioniert mit einer europäischen Cloud-Software, die DSGVO-konform ist, auch als Whitelabel für Großhändler.

Director und Mitgründer Thomas Tritremmel freut sich über seinen Sieg: „Großartig – vielen Dank an die Jury, damit hätten wir nicht gerechnet. Auch all die anderen Teilnehmer haben beeindruckende Lösungen präsentiert. Gratuliere den Finalisten, danke an alle Organisatoren.“

Das Urteil der Jury:

  • Technischer Reifegrad der Lösung: 1,5
  • Einsatz von Mobilfunktechnologien: 1,3
  • Nutzen für die Zielgruppe: 1,8
  • Marktchancen und Entwicklungspotenzial: 1,8
  • Gesamteindruck: Verständlichkeit und Erläuterung der Lösung: 2,3

2. Platz: BOOXit

Mit BOOXit entwickelten Peter Entenfellner und Andreas Holzleithner ein Mehrwegbehälter-System, das durch eine neurartige Verbindungstechnologie, volle Automatisierbarkeit und eine App die Probleme von nachhaltigen Mehrwegbehältern in der Paketlogistik löst. Damit kann die Lösung Einwegverpackungen im Onlinehandel aber auch im B2B kostengünstig und klimaschonend ersetzen.

„Danke, wir freuen uns, dass Sie bei der IoT-Challenge die Zukunftschance unserer Lösung sehen“, betonte BOOXit, denn im Allgemeinen würden nur Logistiker das Potenzial erkennen.

Das Urteil der Jury:

  • Technischer Reifegrad der Lösung: 2,8
  • Einsatz von Mobilfunktechnologien: 1,3
  • Nutzen für die Zielgruppe: 2
  • Marktchancen und Entwicklungspotenzial: 2
  • Gesamteindruck: Verständlichkeit und Erläuterung der Lösung: 1,5

3. Platz: Housemeister (by TableConnect)

Housemeister entwickelt ein digitales Ökosystem für Mehrparteienhäuser bestehend aus IoT-Hardware, Software und begleitenden Services. Oberstes Ziel ist es den Komfort für Bewohner*innen zu steigern und gleichzeitig unsere Umwelt durch die Reduktion von Verkehr und CO2-Ausstoß zu entlasten.

Die beiden ersten Produkte des Housemeister Ökosystems wurden bereits mehrere hundert Mal verkauft: Das Blackboard für die Echzeit-Kommunikation zwischen Bewohnern und Hausverwaltung sowie die Paketbox (einzigartige Kombination mit Blackboard) für den einfachen rund-um-die-Uhr Paketempfang von sämtlichen Lieferant*innen.

Johan Rath und Stefan Fleig entwickelten damit eine IoT-Lösung mit Nachhaltigkeitswert: weniger Papier, weniger Verkehr und eine hohe CO2-Ersparnis.

„Fühlt sich schön an, das ist eine Bestätigung für viel Arbeit und dass Menschen an uns glauben“, war die erste Reaktion von Housemeister, man wolle Nutzen für Gesellschaft und Umwelt schaffen.

Das Urteil der Jury:

  • Technischer Reifegrad der Lösung: 2
  • Einsatz von Mobilfunktechnologien: 2
  • Nutzen für die Zielgruppe: 1,8
  • Marktchancen und Entwicklungspotenzial: 2,3
  • Gesamteindruck: Verständlichkeit und Erläuterung der Lösung: 1,6

Tipps für Start-Ups von der Jury

Während die Benotungen ausgewertet wurden, nutzte der Moderator die Zeit, die Jury nach Tipps zu fragen. Bevor Wachstum forciert wird, empfahl Sara Grasel ein gutes Team aufzubauen und kritisch den Product-Market-Fit zu hinterfragen. Für eine erfolgreiche Vermarktung sollten Start-Ups laut Diego del Pozo nicht nur planen, sondern anfangen, um zu sehen, wie die Lösung funktioniert, dann erst sollten sie skalieren.

Um Kontakte und Entscheidungsträger auch online zu finden, riet Sandra Stromberger, Formate zu suchen, die so etwas anbieten; denn wer die Innovationstreiber in großen Unternehmen sind, steht meist nicht auf der Webseite. Das bestätigte Volker Libovsky, er bekomme viele Messages und wähle oft Tagesrandzeiten, um mit Start-Ups zu sprechen.