Machine to Machine (M2M) bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel Kostenersparnis oder die Schaffung neuer Geschäftsfelder. Auf dem Weg von der ersten Idee bis zu einem großen Rollout gibt es einige versteckte Fallen, in die man leicht tappen kann.

Die Anstrengungen mit M2M Projekten zahlen sich aber aus, meistens werden die Erwartungen übertroffen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie mit einem schrittweisen Prozess und einem erfahrenen Partner an Ihrer Seite vor bösen Überraschungen gefeit sind.

Der Startschuss fällt mit einer starken Idee und einem klaren Ziel

Ohne einer starken Idee und einem klaren Ziel tappen Sie in die 1. Falle: Nur die Tatsache, dass eine Technologie boomt, ist für Sie kein Grund diese auch gleich einzusetzen. Gehen Sie besser so vor:

  1. Formulieren Sie die Idee mit einem konkreten Ziel zu einem M2M Projekt, die üblicherweise aus einem starken Bedarf entsteht.

Übliche Ziele sind:

  • Kostenersparnis
  • Neue Geschäftsfelder
  • Bessere Servicequalität
  • Mehr Sicherheit
  • Schutz der Umwelt
  1. Diskutieren Sie die Idee und das Ziel von Anfang an mit Spezialisten, um möglichst schnell eine Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen.

Konzept: Definition der Use Cases

Laufen Sie nicht ohne Konzept los. Gehen Sie Schritt für Schritt vor. Als nächstes brauchen Sie ein Konzept mit der Definition des Use Cases. So gehen Sie am besten vor:

  1. Organisieren Sie einen Workshop mit allen im Unternehmen involvierten Personen. Meist sind dies neben den kommerziellen und technischen Verantwortlichen Vertreter aus Marketing, Vertrieb, IT, Kundenbetreuung und Service.
  2. Diskutieren Sie im Workshop möglichst offen die aktuellen Herausforderungen und wünschenswerte Zukunftsszenarien, wobei alle Ideen, die es bereits in Zusammenhang mit M2M gibt, auf den Tisch kommen.
  3. Laden Sie einen Vertreter eines M2M-Anbieters ein, um rechtzeitig etwaigen Irrwegen vorzubeugen und um die Grenzen der technischen Realisierbarkeit und wirtschaftlichen Verhältnismäßigkeit nicht zu verlassen. Die Frage ist immer, ob der dahinterstehende Business Case alle Anforderungen und Ideen trägt.
  4. Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem M2M Anbieter aus den gesammelten Informationen des Workshops ein erstes Grobkonzept. Darin werden die Use Cases definiert und die technischen Anforderungen abgesteckt. Wesentliche Eckpfeiler sind die Schnittstellen pro Use Case, die Art und Anzahl der Datenpunkte, die Aktualisierungszyklen, die Verfügbarkeiten und das Reporting.
  5. Erstellen Sie einen Zeitplan für die nächsten Schritte vom Proof-of-Concept über einen Piloten bis hin zum Rollout mit Übergang in den laufenden Betrieb.

Proof-of-Concept: Testen ohne Risiko

Der Proof-of-Concept (PoC) dient dazu, einen raschen Zugang zur geplanten Lösung zu bekommen, ohne tief in die Produktentwicklung und Unternehmensprozesse eingreifen zu müssen. Der Leitgedanke ist, dass auf möglichst einfache und schnelle Art und Weise eine technische Lösung geschaffen wird, welche die Anforderungen zu einem Gutteil abdeckt. Ohne dem Proof-of-Concept laufen Sie Gefahr viel Geld in die Produktentwicklung zu stecken, ohne zu wissen ob die Lösung tatsächlich den wichtigsten Anforderungen entspricht. So gelangen Sie zu einem validen PoC:

  1. Treffen Sie die Entscheidung, ob Sie auf Standard-Hardware und bestehende Software-Portale setzen wollen, die die grundsätzliche Funktionsweise der Applikation illustrieren, oder ob es für Sie besser ist, hardwareseitig einen Prototypen und softwareseitig ein erstes maßgeschneidertes Frontend zu entwickeln.
  1. Sammeln Sie die während des Betriebs des PoC Informationen, um die Anforderungen an Hard- und Software weiter zu optimieren.

Pilot: Probebetrieb unter realen Bedingungen

Die nächste Falle ist, dass Sie sofort mit dem Rollout beginnen. Besser starten Sie eine Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl an Geräten. Im Unterschied zum PoC kommen hier bereits jene Hardware-Devices zum Einsatz, die für den Rollout vorgesehen sind. Ziel des Piloten ist es, das M2M Projekt unter realen Rahmenbedingungen zu testen. Üblicherweise läuft ein Pilot zwischen drei und sechs Monaten mit fünf bis 20 Hardware-Devices. Diese Erkenntnisse sollte die Pilotphase Ihnen liefern:

  1. Falls sich in dieser Phase zeigt, dass Anpassungen notwendig sind, führen Sie diese sofort durch, da sie hier einfacher umgesetzt werden können als bei höheren Stückzahlen.
  2. Eine seriöse Kalkulation und ein verbindliches Angebot über den Rollout mit mehreren hundert oder tausend Stück sind erst ab diesem Zeitpunkt realistisch möglich. Die Erfahrung aus vielen M2M Projekten lehrt, dass sich die genauen Anforderungen an Managed Service, Verfügbarkeit und Support erst im Zuge eines Piloten zeigen. Würde man diese bereits vorher auf Basis von Annahmen kalkulieren, könnte es zu Überraschungen kommen.

Rollout und laufender Betrieb M2M Projekte

Stop, vor dem Rollout und dem Regelbetrieb achten Sie noch darauf:

  1. Erstellen Sie die Detailkalkulation und -planung für den Rollout und den laufenden Betrieb.
  2. Nehmen Sie an dieser Stelle letzte Anpassungen an der Applikation vor, legen Sie die genauen Stückzahlen der Hardware-Devices fest und definieren Sie den Zeitplan.
  3. Stellen Sie den Support sicher. Neben der technischen Zuverlässigkeit ist vor allem die Servicequalität des Partners von entscheidender Bedeutung. M2M-Applikationen greifen in der Regel in Kernprozesse des Unternehmens ein. Deshalb ist es essenziell, dass im Supportfall eine rasche Entstörung und Wiederherstellung erfolgen.

Jetzt können Sie den Startknopf drücken und mit Rollout und laufenden Betrieb beginnen.

Fazit M2M-Projekte

Um die Vorteile eines M2M-Projekts voll ausschöpfen zu können, braucht es eine flexible Herangehensweise, während der es noch möglich ist, auf unterschiedlichen Stufen Änderungen vorzunehmen. Auch wenn M2M-Projekte anfangs komplex scheinen, die Erfahrung zeigt eines deutlich: Mit dem richtigen Partner und einem stufenweisen Prozess ist es sehr rasch und einfach möglich, die Potenziale mit M2M auszuschöpfen.