Der Wert eines gebrauchten E-Autos misst sich am Zustand der Batterie. Das Start-Up AVILOO hat daher als Erster einen unabhängigen Batterietest entwickelt und vermarktet seine Lösung weltweit. Die Übertragung der umfangreichen Messdaten vom Auto zum Server verantwortet Magenta Business, ebenfalls weltweit.
Unabhängiger Check von E-Auto Batterien
Ein gebrauchtes Elektroauto wollte Wolfgang Berger kaufen und daher wissen, wie gut es um die Batterie bestellt ist. Niemand konnte ihm die Frage beantworten, so gründete er mit Nikolaus Mayerhofer als CTO, der ebenfalls aus der Automobilindustrie kommt, das Unternehmen AVILOO: Ganz klassisch in einer Garage, aber: „Bei uns geht es ja wirklich um Autos“, sagt Wolfgang Berger, CEO AVILOO.
Das Start-Up führt einen unabhängigen Batterie-Gesundheits-Check durch und ist damit der Einzige am Markt. Nach zwei Jahren intensiver Forschung beginnt jetzt die Goto-Market Phase in Europa, wobei es auch schon in den USA und Südkorea Kunden gibt. Mittlerweile hat AVILOO etwa 30 Mitarbeiter.
Batterie bestimmt den Wert von E-Autos
„Bei einem Verbrenner beurteilt ein Käufer den Wert des Gebrauchtwagens nach Kilometerstand, Baujahr oder Lackschäden. Bei einem gebrauchten Elektroauto jedoch wird der Wert zu mindestens 50% von der Batterie bestimmt und deren Verschleiß hängt ab von Faktoren wie Schnelladen bei hohen Temperaturen oder von starkem Beschleunigen. Aber all das sieht man dem E-Auto nicht an“, beschreibt Mayerhofer die Herausforderung. Die Batteriegesundheit wird als „Share of Health“ in % ausgewiesen. Der Prozentwert korrespondiert mit der noch verfügbaren Reichweite (WTLP) des Fahrzeuges.
E-Gebrauchtwagenkauf als „Lottospiel!“
Die Streuung an möglichen Batteriegesundheitszuständen (Share of Health) nimmt mit dem Alter des E-Fahrzeuges und seiner Kilometerleistung stark zu. Der E-Gebrauchtwagenkauf wird daher zunehmend zu einem „Lottospiel“. Alters- und baugleiche E-Fahrzeuge mit ähnlicher Kilometerleistung können einen State of Health (SoH) von beispielsweise 95% oder beispielsweise nur 60% aufweisen. Die möglichen Reichweiten dieser E-Fahrzeuge sinken in Relation mit den ausgewiesenen State of Health Werten.
AVILOO PREMIUM Batterie Test liefert Gewissheit
Transparenz über den tatsächlichen SoH der Batterie eines E-Gebrauchtwagen liefert der AVILOO PREMIUM Test. Mehr als zwei Jahre Entwicklung wurden investiert, um eine Methode zu finden, wie man Daten aus der Batterie auslesen und analysieren kann, um den State of Health zu ermitteln. Ziel ist auch, dass mit dem Batterie Test E-Fahrzeuge länger genutzt werden; die EU hat das Potenzial dieser Lösung erkannt und so erhielt AVILOO im Rahmen des Green Deal eine Forschungsförderung von 2,3 Mio. Euro. Ebenso gab es Förderungen von FFG und AWS.
AVILOO Box: IoT und Big Data
Den Batterie-Check kann jeder ohne technische Kenntnisse durchführen. Man bestellt eine AVILOO Box via Internet, schließt sie mittels Standard-Stecker (OBD2 – On Board Diagnose) im Auto an und beginnt die Testfahrt, von 100% vollgeladen bis weniger 10% Ladezustand der Batterie. Dabei übermittelt die AVILOO Box die Testdaten in Echtzeit zu einem zentralen Server. Dort werden diese auf der AVILOO Battery Cloud analysiert. Als Ergebnis erhält der Kunde ein unabhängiges Test-Zertifikat über den Wert bzw. Zustand der Batterie und somit die Reichweite des Elektroautos.
Soweit der Prozess, dahinter steckt eine Menge High-Tech und Big Data, erklärt Berger: „Wir setzen selbstentwickelte Algorithmen und Machine Learning ein, um aus den übermittelten Daten den Gesundheitszustand der Batterie zu berechnen. Bei einer Stunde Fahrt fallen pro Fahrzeug bis zu 1 Million Datenpunkte an.“ Die Lösung umfasst also Hardware und Software und nutzt das Internet of Things.
Magenta Business ist Partner für internationale Konnektivität
Riesige Datenmengen müssen während der Testfahrt übertragen werden und dafür benötigte AVILOO einen Partner. Dieser sollte erfahren und lokal nahe sein, um bei der Lösungsentwicklung zu unterstützen. Zweites Kriterium war die internationale Konnektivität, denn AVILOO plante von Beginn an, das Produkt weltweit auszurollen.
Nach eingehendem Marktcheck entschied man sich für Magenta Business, die Vorteile sieht Berger hier: „Technische Probleme sind meist dringend, wir haben schon bei der Geschäftsanbahnung gesehen, dass Magenta Business guten Service bietet. Für den geplanten weltweiten Roll-Out hat uns die internationale Konnektivität und die Erfahrung überzeugt.“
So steckt nun in jeder AVILOO Box eine SIM-Karte von Magenta Business, sodass die Batteriedaten vom Auto auf den Server übermittelt werden können. Egal ob das Auto in Österreich, einem europäischen Land, in den USA oder Asien fährt, sorgt Magenta Business jeweils für die weltweite Konnektivität.
Das passende Netz für jede IoT Anwendung
Magenta Business investiert sehr viel Geld in den Ausbau der Netze. Jedes Unternehmen hat für sein IoT-Projekt eigene Anforderungen an Konnektivität:
- Riesige Datenmengen in Echtzeit werden, wie im Fall von Aviloo, über das leistungsfähige Mobilfunknetz übertragen.
- Die Konzernstruktur mit der Deutschen Telekom gibt international ausgerichteten Kunden wie Aviloo den Vorteil, weltweit den gleichen Mobilfunkpartner einzusetzen, das erleichtert die Verwaltung, das Connectivity Management.
- Manch andere Unternehmen haben dagegen IoT-Geräte, die nur wenige Daten übertragen sollen. Sie können das speziell dafür entwickelte NB-IoT Netz nutzen.
Fazit: AVILOO sorgt für nachhaltige Nutzung von E-Autos
„Wir sind von Elektromobilität als Antriebsform überzeugt. Mit unserem neutralen Test zeigen wir, dass Batterien länger halten, als viele glauben und wir geben gebrauchten E-Autos einen marktgerechten Preis“, beschreibt Berger die Motivation von AVILOO.
Wenn elektrische Gebrauchtwagen länger im Markt bleiben, werden wertvolle Ressourcen, die bei der Produktion eingesetzt werden, länger genützt. Als einziger mit dieser Marktidee möchte AVILOO weltweit reüssieren, getreu der Vision, dass in Zukunft jedes gebrauchte E-Auto von AVILOO zertifiziert ist. Auf diesem Weg unterstützt Magenta Business jede Testfahrt mit internationaler Konnektivität und war auch bei der Lösungsentwicklung im Bereich IoT ein wertvoller Ansprechpartner.