Digitale Tools verändern die Arbeitswelt und bieten für die interne Kollaboration völlig neue Möglichkeiten. Beim “Neuen Arbeiten” spielen aber Haltung und Einstellung der Mitarbeiter eine weit wichtigere Rolle als Technologie. Das hat der zweite Event der Veranstaltungsreihe “Neues Arbeiten @Magenta Telekom” mit Trendforscher und Unternehmer Ali Mahlodji gezeigt. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Event, die Sie in Ihrem Unternehmen selbst umsetzen können.

Auf bekannten Wegen und mit bewährten Methoden ist es sehr schwer, echte Innovationen zu finden. Immer mehr Unternehmen stellen die althergebrachte Form der Zusammenarbeit in Frage und suchen alternative Formen der Kollaboration. Magenta Telekom beschäftigt sich mit neuen Arbeitsformen schon seit einigen Jahren.

Derzeit bietet das Unternehmen die interne Veranstaltungsreihe “Neues Arbeiten @Magenta Telekom” an, die das Thema von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Ein wichtiger Aspekt in der neuen Arbeitswelt sind die zahlreichen digitalen Tools, die das Zusammenarbeiten einfacher, effizienter und ortsungebundener machen. Allerdings reicht Technologie alleine noch lange nicht, um das Neue Arbeiten zu verwirklichen und daraus auch Vorteile für die Mitarbeiter und den Betrieb zu ziehen.

Die wohl wichtigste Rolle spielen dabei die Mitarbeiter und ihre Haltung. Dies machten sowohl Experten aus dem Bereich HR Digital & Innovation der Deutschen Telekom als auch der externe Key Note Speaker Ali Mahlodji beim zweiten Event von “Neues Arbeiten @Magenta Telekom” mehr als deutlich.

Worauf es beim Schaffen von etwas Neuem und effizienter Zusammenarbeit wirklich ankommt, weiß Mahlodji ob seiner bewegten Vita aus eigener Erfahrung: Als Flüchtling nach Österreich gekommen, brach er zunächst die Schule ab, und hat sich dann von der Putzhilfe bis hin zum Manager in über 40 Jobs versucht. Schließlich gründete Mahlodji die Berufsorientierungsplattform Whatchado, erlitt ein Burnout und ist seit 2018 als Trendforscher beim Zukunftsinstitut, Autor sowie begehrter Speaker tätig. Er selbst bezeichnet sich als Fehler im System.

Vielleicht beschäftigt er sich gerade deshalb mit diesem Thema besonders gerne. Weitere wertvolle Inputs und praktische Tipps zum Thema Neues Arbeiten lieferten interne Magenta Kollegen sowie Experten der Deutschen Telekom. Die wichtigsten Tipps zum Thema des zweiten Events von “Neues Arbeiten @Magenta Telekom” für Sie zusammengefasst:

1) Fehler sind ein wertvoller Rohstoff

“Kinder wissen gar nicht, was ein Fehler ist”, meint Mahlodji. Die Kleinen würden beispielsweise runde Fenster malen und dies erst dann als Fehler ansehen, wenn ihnen dies ein Erwachsener sagt. “Wir dürfen uns also nicht wundern, wenn wir immer dieselben eckigen Fenster zeichnen”, so der Trendforscher.

Wichtig sei es, auch als Erwachsener aus den vermeintlichen Fehlern zu lernen, anstatt sie zu verdrängen. Schließlich würden diese Erfahrungen ganz wesentlich dazu beitragen, aus einem Menschen das zu machen, was er letztendlich ist. In den wenigsten Unternehmen ist es den Mitarbeitern allerdings erlaubt, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Sie zu vermeiden, gilt in unserem Kulturkreis nach wie vor als ungeschriebenes Gesetz. So kann jedoch keine Innovation entstehen.

2) Mut zu alternativen Wegen

In anderen Teil der Erde ist dies anders – etwa im Silicon Valley. Spätestens seitdem die Digitalisierung nahezu alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft erfasst hat, blicken viele neidvoll dorthin. “Das ist gut, weil wir davon lernen können”, meint Mahlodji und warnt gleichzeitig davor, sich als Europäer dabei klein und unbedeutend zu fühlen. Denn jedes Kind würde das Potenzial in sich tragen, Vergleichbares zu schaffen. So wie Kinder Dinge ausprobieren, können auch Erwachsene nur mit dieser Methode alternative Herangehensweisen finden. Diese würden laut Mahlodji den wichtigsten Treibstoff für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft bilden.

3) Das scheinbar Selbstverständliche hinterfragen

Noch etwas können Mitarbeiter und Manager von Kindern lernen: Das Fragen oder besser das kreative Hinterfragen. Gerade im Business-Leben gibt es Prozesse, die immer schon auf eine ganz bestimmte Art und Weise abgelaufen sind. Sie zu beleuchten und in Frage zu stellen, ist oft der erste Schritt auf dem Weg zu etwas Neuem oder gar Besseren. Ein Unternehmen profitiert also davon, wenn es auf den ersten Blick lästige Fragen zulässt und versucht, darauf eine schlüssige Antwort zu finden.

4) Diversity bedeutet Stärke und benötigt gleichzeitig Dialog

Jedes moderne Unternehmen braucht ein Ziel und ein Leitbild, das den Mitarbeitern eine Richtung vorgibt. Diese Notwendigkeit verstehen Mitarbeiter oftmals als eine Aufforderung zur Konformität und versuchen, einem theoretischen Idealbild ihrer beruflichen Rolle so gut wie möglich zu entsprechen. Doch die eigentliche Stärke eines Betriebs liegt in dessen Vielfalt. Einige Unternehmen haben dies bereits erkannt und versuchen so wie Magenta Telekom auch Diversity gezielt zu fördern. „Dabei ist es wichtig, Vielfalt unter unterschiedlichen Aspekten zu betrachten, denn Vielfalt ist viel mehr als Geschlecht und/oder Alter“, sagt Alexandra Eichberger, VP Change & HR Excellence bei Magenta Telekom. Vielfalt alleine führe noch nicht zu Erfolg, denn ohne Dialog  kann sie nicht wirksam werden. Es seien eine unternehmensweite, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und ein offener Diskurs unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven, die neue Lösungswege und Antworten auf die komplexen Fragestellungen der Gegenwart liefern.

5) Eigenverantwortung übernehmen

“Ich hätte es ja schon längst gemacht, aber die anderen wollen nicht.” Diesem Satz sind schon viele von uns im beruflichen Kontext begegnet und haben ihn wohl auch selbst schon einmal benutzt. “Geduld ist zwar wichtig im Leben, aber dieses Spiel führt zu nichts”, meint Mahlodji. Besser sei es, eine Idee auszuprobieren, selbst wenn Kollegen dabei nicht von Beginn an unterstützen. “Das zieht dann auch Menschen an, die etwas bewegen wollen”, berichtet Mahlodji aus Erfahrung.

Eichberger ergänzt: „Es geht in diesem Kontext darum ein Umfeld zu schaffen, wo Mitarbeiter sich sicher und ermächtigt genug fühlen, um Eigenverantwortung zu übernehmen und mutig neue Wege zu gehen. Hier sind Führungskräfte wie Mitarbeiter gleichermaßen gefordert. Wenn dieses Umfeld jedoch gelingt, kann viel bewegt und umgesetzt werden.“ Denn ein Unternehmen muss den Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, zumindest innerhalb eines bestimmten Rahmens eigenverantwortlich zu agieren. Ohne Rückendeckung der Führungskräfte probieren ansonsten nur wenige, sehr engagierte und selbstbewusste Mitarbeiter neue Wege aus, wodurch viel Potenzial auf der Strecke bleibt.

Solche so genannten U-Boot-Projekte können zum Erfolg führen – müssen es aber nicht. Der bessere Weg für Unternehmen ist freilich, wenn Sie Ihre Mitarbeiter zum selbständigen Denken und Handeln ermutigen und dem Einzelnen Handlungsspielräume überlassen, wie er mit Herausforderungen und Veränderungen umgeht.

Warum das wichtig ist und wie es funktionieren kann, wurde am Nachmittag der zweiten Ausgabe von “Neues Arbeiten @Magenta Telekom bei einem interaktiven und sehr spannenden Workshop mit Kollegen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen diskutiert und ausprobiert. “Mindset kann man nicht kaufen, es geht um die innere Haltung, wie jeder einzelne Mitarbeiter mit einer Herausforderung umgeht”, betont Eichberger.

6) Durch Taten statt durch Worte führen

Einstellungen, Haltungen und damit auch das Neue Arbeiten lassen sich nicht verordnen. Neue und zielgerichtete Formen der Zusammenarbeit werden sich in Unternehmen nur dann durchsetzen, wenn jeder einzelne darin für sich und seine Tätigkeit im Betrieb einen Vorteil erkennt. Dabei braucht es starke Führungskräfte, die als Vorbild vorangehen und sowohl zu gewünschtem als auch unerwünschtem Verhalten Feedback geben. Worte sind dabei wichtig – aber Taten ungleich überzeugender. Die oberste Führungsebene muss das Neue Arbeiten selbst vorleben, wie Michael Bartz, Leiter des Forschungszentrums “New World of Work” an der IMC FH Krems in einem Interview betont.

„Wir wollen fit für die digitale Zukunft Österreichs sein, um das ultimative Versprechen gemeinsam zu erfüllen. Dazu braucht es eine starke Form der Zusammenarbeit, die auf unserem Magenta Team Versprechen basiert“ betont Alexandra Eichberger, VP Change & HR Excellence. Gemeinsam mit ihrem Team und den Kollegen von Digital Workplace ist es ihr ein Anliegen, alle Magenta Kollegen mit solchen Lern-Formaten wie „Neues Arbeiten @Magenta Telekom“ zu unterstützen und sich auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten.

Bereits im ersten Quartal des neuen Jahres wird es für unsere Kollegen erneut eine Veranstaltung zum Thema “Neues Arbeiten @Magenta Telekom” geben, verrät Eichberger. Die Inhalte und praktische Tipps, die bei diesem Event behandelt werden, sind wenig später am Business Blog nachzulesen.

Fazit: Digitale Zusammenarbeit erfordert vor allem neues Denken

Die Digitalisierung bietet Unternehmen die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter effizienter, flexibler und eigenverantwortlicher zu gestalten. Dafür stehen viele verschiedene Kommunikations- und Kollaborationstools zur Verfügung. Doch Technologie alleine reicht bei weitem nicht, um das „Neue Arbeiten“ in einem Betrieb tatsächlich umzusetzen. Weit wichtiger sind die Haltung, die Einstellung und das Mindset der Mitarbeiter.

Diese zu verändern, ist eine schwierige und auch langwierige Aufgabe. Führungskräften kann dies nur gelingen, indem sie selbst das Neue Arbeiten leben und mit den Mitarbeitern in engen und regelmäßigen Dialog treten. Die Veranstaltungsreihe „Neues Arbeiten @Magenta Telekom“ ist ein wichtiges Element, um die Art und Weise der Zusammenarbeit bei Magenta Telekom gemeinsam mit Kollegen weiterzuentwickeln. Letztendlich zahlt es sich für jedes Unternehmen aus, diese Herausforderung anzunehmen. Denn durch das „Neue Arbeiten“ lassen sich neue und bessere Lösungen leichter finden – und genau diese sind in der Gegenwart und der Zukunft besonders gefragt.