Österreichs Mobilfunker bringen nun die NFC-SIM-Karte auf den Markt. Diese erweitert den ohnehin schon großen Funktionsumfang von Smartphones noch weiter: Damit wird Ihr Handy schon bald zur mobilen Bankomatkarte. Near Field Communication – kurz NFC – macht’s möglich.

Kontaktlos Bezahlen ist beliebt

NFC können Sie in Ihrem Unternehmen schon heute äußerst vielfältig einsetzen. Die Funk-Übertragungstechnik hat in Österreich schon eine lange Tradition. 2002 von einem Österreicher miterfunden setzte die ÖBB und die Wiener Linien bereits im Jahr 2007 die Technologie zum Fahrkartenverkauf ein. Seit 2013 hat jede neue Bankomatkarte NFC an Board und erlaubt kontaktloses Bezahlen. Diese Funktion ist hierzulande überaus beliebt. Nach Angaben der Payment Service Austria (PSA) haben die Österreicher allein in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres 6,3 Millionen mal kontaktlos bezahlt. Schon bald sollen alle Österreicher ihre Plastikkarte zu Hause lassen können und die mobile Bankomatkarte auf Ihrem Handy nutzen können.

NFC-SIM-Karte: bei Feldtest in Linz bewährt

Ausgewählte Nutzer von Android-Smartphones können die Bankomatkarte am Handy im Einkaufszentrum Passage Linz und im Linzer City Ring bereits seit 22. Juni 2015 nutzen. Denn im Raum Linz hat die PSA einen Feldtest für die Bankomatkarte am Handy gestartet. Bei diesem Test machen alle heimischen Mobilfunkanbieter, der Handel und viele Banken vor Ort (Bank Austria, BAWAG P.S.K, HYPO OÖ, Oberbank AG, Raiffeisen Landesbank OÖ und den oberösterreichischen Raiffeisenbanken, Sparkasse Oberösterreich, VKB Bank) mit.

4 Dinge, die Sie für die mobile Bankomatkarte brauchen

Um das Smartphone als Bankomatkarte nutzen zu können, benötigen Sie folgendes:

  • Ein NFC-fähiges Smartphone, das mit der Android-Version 4.1 oder höher arbeitet. Allerdings funktioniert die mobile Bankomatkarte nicht bei allen Smartphones, die diese Voraussetzung erfüllen.
  • Eine mobile Bankomatkarte. Diese können Sie bei Ihrer Bank bestellen. Die österreichischen Banken beginnen mit der Ausrollung der mobilen Bankomatkarte im 4. Quartal 2015. Ihre Hausbank wird Sie darüber informieren, ab wann sie dieses Service anbietet. Laut Auskunft der PSA sollen aber Anfang des nächsten Jahres alle Banken die mobile Bankomatkarte in ihrem Angebot haben.
  • Eine NFC-SIM-Karte, die Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter ordern können. Diese beherbergt die eigentliche Bankomatkarte in einem gesicherten Element. Eine herkömmliche SIM-Karte hat für die notwendige Software zu wenig Speicherplatz. Bei T-Mobile können Sie unabhängig von der Bestellung einer mobilen Bankomatkarte in den Shops oder an der Service-Line Ihre SIM-Karte gegen eine NFC-SIM-Karte tauschen.
  • Eine App von Ihrer Bank. Eine solche finden Sie im Google Play Store. Jede Bank offeriert hier ihre eigene Applikation. Hier finden Sie ein Beispiel einer solchen Anwendung.

Wenn Sie diese vier Dinge haben, dann können Sie in wenigen Schritten Ihr Smartphone zur mobilen Bankomatkarte aufrüsten. Die PSA bietet auf Ihrer Website eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie dies konkret bewerkstelligen können.

An Terminal halten und bezahlen – weltweit

Ihre Bankomatkarte am Handy funktioniert dann genau so, wie die herkömmliche NFC-Plastikkarte: Halten Sie zum Bezahlen Ihr Smartphone an das Lesegerät einer Bankomatkasse (Kontaktlos-Terminal). Beträgt der Rechnungsbetrag unter 25 Euro reicht das Hinhalten der Karte. Alle Transaktionen über diesen Betrag bestätigen Sie mit der Eingabe eines PINs am Terminal. NFC zum Bezahlen ist bereits weit verbreitet: In Österreich gibt es bereits mehr als 30.000 Kontaktlos-Kassen an denen Sie künftig auch mit Ihrem Smartphone bezahlen können. Und auch weltweit können Sie mit Ihrer mobilen Bankomatkarte kontaktlos bezahlen.

Kürzere Warteschlangen und geringere Logistikkosten fürs Bargeld

Die Vorteile für den User liegen auf der Hand. Statt in der Geldbörse nach der Bankomatkarte zu kramen, ist das Handy oft schneller zur Hand. Mit Bargeld zu hantieren, dauert sowieso länger. Mit der mobilen Bankomatkarte werden also die Warteschlangen an den Kassen kürzer. Davon profitieren Konsumenten und Shopbetreiber gleichermaßen. Für diese hat das bargeldlose Bezahlen übers Smartphone auch noch einen entscheidenden Kostenvorteil.

Denn die für Bargeld notwendige Logistik ist teuer und kostet der österreichischen Volkswirtschaft jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro im Jahr. Denn obwohl das kontaktlose Bezahlen über NFC gut angenommen wurde: Im internationalen Vergleich sind die Österreicher Kartenmuffel und zahlen lieber noch mit Bargeld. Dank der NFC-SIM-Karte und der mobilen Bankomatkarte könnte sich diese Einstellung zum Nutzen aller Beteiligter ändern.

Fazit NFC-SIM-Karte

NFC ist eine faszinierende Technologie die Daten per Funk kontaktlos austauschen kann. Ein NFC-fähiges Smartphone, das mit einer NFC-SIM-Karte arbeitet, kann Ihnen neue Funktionen offerieren, bei dem Sicherheit eine wichtige Rolle spielt. In Österreich wird das Smartphone schon bald als mobile Bankomatkarte einsetzbar sein. Durch die Annehmlichkeiten dieser kontaktlosen Bezahlform profitieren Sie als Konsument. Falls Sie in Ihrem Betrieb allerdings auch mit Bargeschäften zu tun haben, dann bringt Ihnen die mobile Bankomatkarte auch geschäftlich Nutzen. Lange Warteschlangen an den Kassen werden kürzer und Sie können den Kostenaufwand für die Bargeldlogistik senken.